„Manchmal ist liebevolle Zuwendung und Lächeln die beste Medizin.“
Die Kunst des Humors und des Augenblicks
Klinikclownerie ist mehr als Unterhaltung. Sie ist eine Kunst der Begegnung – zart, direkt, mutig und zutiefst menschlich. Clowns betreten Räume, in denen das Leben stiller geworden ist, in denen Angst, Schmerz oder Einsamkeit wohnen. Sie bringen keine Lösungen – sie bringen Gegenwart. Mit Humor, Fantasie, Musik und Spiel öffnen sie kleine Türen, durch die Licht, Lachen und Nähe hereinkommen dürfen.
In einer Welt, die von Krisen, Leistungsdruck und Erschöpfung geprägt ist, erinnert der Clown an das, was uns verbindet: unser Herz, unsere Verletzlichkeit und unsere Fähigkeit zu staunen. Er schafft Momente, in denen Menschen – unabhängig von Alter, Herkunft oder Gesundheitszustand – spüren, dass sie lebendig sind.
Clowns in Kliniken, Pflegeheimen und sozialen Einrichtungen sind Spezialist*innen für Menschlichkeit. Sie schenken Augenblicke von Leichtigkeit, Vertrauen und Lebensfreude – kleine Pausen vom Schmerz, kurze Atemzüge Glück. Ihre Arbeit ist feinfühlig, künstlerisch, respektvoll und von großem Wert.
Clowns im Sondereinsatz – Spezialist*innen für Humor und Kontakt
Diese Aufbaufortbildung richtet sich an Clowns, die bereits eine fundierte Grundausbildung absolviert haben und ihre künstlerische, emotionale und soziale Kompetenz vertiefen möchten. Sie verbindet die Weiterentwicklung der individuellen Clownsfigur mit praxisnaher Vorbereitung auf professionelle Einsätze in medizinischen und sozialen Einrichtungen.
Die Leipziger Clownschule arbeitet nach den Qualitätskriterien des Dachverbands Clowns in Medizin und Pflege Deutschland e. V. und ist von diesem anerkannt und zertifiziert.
Ziele der Fortbildung
- Vertiefung der künstlerischen und kommunikativen Kompetenzen
- Weiterentwicklung vom Clown zum Klinikclown und Spielfähigkeiten
- Erweiterung des persönlichen Repertoires (Sprache, Musik, Objekte, Figuren, Bewegung)
- Sensibilisierung für besondere Einsatzfelder (Klinik, Pflege, Senioren, Krankheit, Abschied, Tod)
- Professionelles Training für Duo- und 1:1-Spiel, Gruppenanimation und Improvisation
- Stärkung von Selbstfürsorge, Achtsamkeit und Teamfähigkeit
Inhalte und Arbeitsweise
In sechs Modulen werden die wichtigsten künstlerischen, psychosozialen und praktischen Grundlagen der Klinikclownerie vermittelt und erprobt:
Künstlerische Kompetenzen
- Weiterentwicklung der eigenen Clownsfigur und Bühnenpräsenz
- Improvisation, Sprache und Storytelling
- Spiel mit Figuren, Puppen und Objekten
- Körperkomik, Bewegung und Tanz
- Musik und Gesang – Einsatz von Stimme und Instrumenten
- Duo-Spiel (Rot & Weiß, Führen & Folgen, Vertrauen & Spontaneität)
- Szenisches Arbeiten und Repertoireentwicklung
- Humor und Leichtigkeit in sensiblen Situationen
Psychosoziale Kompetenzen
- Selbstreflexion und Feedbackkultur
- Empathie, Achtsamkeit, Kommunikation und Teamarbeit
- Selbstfürsorge und bewusster Umgang mit Grenzen
- Wahrnehmung von Atmosphäre und Emotion im Kontakt
Kognitive Kompetenzen
- Grundlagen in Kommunikation, Pflege, Psychologie und Hygiene
- Wissen über das Berufsbild und die Anforderungen der Klinikclownerie
- Organisationsfähigkeit, Professionalität und Kooperation
Praxis & Projekte
Die Teilnehmer*innen werden praxisnah auf reale Einsätze vorbereitet:
- Szenische Übungen und Simulationen typischer Situationen (am Krankenbett, im Aufenthaltsraum, in Pflegeeinrichtungen)
- Begleitete Praktikumseinsätze in Seniorenzentren und auf pädiatrischen Stationen
- Eigenständige Hospitationen bei Klinikclown-Vereinen
- Entwicklung von Solo- und Duoszenen als kontinuierliches Repertoiretraining
Module & Themenschwerpunkte
- Einstieg in die Spezialclownerie – Überblick, Humorforschung, Kommunikationsmodelle, Improvisation und Storytelling
- Spiel mit Figuren & Puppen – Objekte, Kuscheltiere, Beziehungsdreiecke, Stimme und Fokus
- Clowns für Kinder – Vertrauen, Körperlichkeit im engen Raum, Duospiel, Routinen und Requisiten
- Musik & Rhythmus – Duo-Spiel mit Gesang, Instrumenten, Bewegung und Raumgestaltung
- Clowns für Erwachsene & Senior*innen – Langsamkeit, Einfachheit, Nähe und Zuhören
- Mein Clown, der Tod und ich – Humor, Leichtigkeit und Tiefe im Umgang mit Trauer und Abschied
Zielgruppe & Zugang
Die Fortbildung richtet sich an:
- Absolvent*innen der Basisausbildung Clown / Kontaktclown der Leipziger Clownschule
- Personen mit vergleichbarer Clownausbildung oder fundierter Erfahrung in Schauspiel, Tanz, Musik oder Zirkus
- Künstlerinnen, Pädagoginnen oder Therapeut*innen, die die Clownerie professionell in sozialen Feldern einsetzen möchten
Voraussetzungen:
- Vorgespräch mit einer Dozentin
- Motivationsschreiben, Vita und ggf. Kurzvideo
Abschluss & Zertifizierung
Nach erfolgreicher Teilnahme an allen Modulen, einem Feedbackgespräch und dem Einreichen von einem Erfahrungsbericht erhalten die Teilnehmenden das Zertifikat der Leipziger Clownschule zum Klinik- / Kontaktclown.



